Samstag, 2. Mai 2009

Sozialbolledigg is doch ka Schdigg Schdaddwoschd,wou mer si einfach a Scheim nunderschneid!!





Okay, wie war das noch mal alles? Zu Goa ließe sich wahrscheinlich sehr viel erzählen, wenn man nicht ständig an einem – zugegeben wunderschönen, aber eben doch nur – Strand herumsitzt und darauf wartet, bis das Gewissen einem grünes Licht für das erste Bier gibt. Dieser Rhythmus wird allerdings des Öfteren unterbrochen durch der Inder Sitte und Gebot, nicht betrunken bei der Parlamentswahl auf- und anzukreuzen. Um das sicher zu stellen, ist der Verkauf von Alkohol ab drei Tagen vor der Wahl recht strikt untersagt und man hält sich daran (bestechen kann man hier wohl nur Offizielle, wie die verfluchten Sauarschkackwixbullen hier, später dazu vielleicht mehr, aber hoffentlich nicht). Da wir nun schon drei Mal den Bundesstaat gewechselt, ist diese höhere Macht ebenso viele Male zwischen uns und eine Audienz mit King Fisher gekommen. Wir trugen die Bürde mit Würde und freuten uns insgeheim über die erzwungene Pause.

Aus Goa zu entkommen war also insgesamt nicht leicht, sogar an der Grenze wollte uns der nette „Grenzpolizist“ zum nächsten Bundesstaat Karnataka die Ausreise versüßen, indem er Franz spontan eine „Entry Fee“ von 200 Rupis vorschlug. Franz wurde etwas lauter, um die Sauerei zumindest bei den anderen Polizisten publik zu machen, worauf der zu Bestechende ihm mit eherner Miene erklärte: „It’s your choice!“ Interpretationen sind willkommen. Zugegeben, für uns ist das nicht viel Geld, aber wenn man sieht, mit welcher Willkür und Unverschämtheit die indische Polizei (ich fürchte, es handelt sich um die Mehrheit) sich hier schmieren lässt, wird einem schon ein wenig mulmig.

Wieder in Karnataka, hätten sich unsere Wege beinahe getrennt, es gab Stühlerücken, Unkenrufe, Säbelrasseln, Messerwetzen, schließlich kam es zu tumultartigen Szenen; man kennt das, denn jede Reise braucht so einen Moment. Dann haben wir es uns anders überlegt und sind nach klärenden Worten doch zusammen weitergereist und ich finde, for the better.

Wieder im Geiste vereint, fuhren wir nicht weit zu einem weiteren – Na? Genau – Strand, welchen Franz als paradiesisch vereinsamt in Erinnerung hatte, Om Beach, der aber in der Zwischenzeit den indischen Mittelstand (den englischen sowieso) für sich gewonnen hat, und so war es nicht weit her mit unserer Einsamkeit. Trotzdem war es auch da sehr schön, besonders ein „kurzer“ Hike an den Klippen entlang zum nächsten Ort, bei dem wir uns gnaden- und schließlich wasserlos im Wald verirrt haben, von roten Killerameisen malträtiert, die sich echte Chancen auf unsere geschundenen Leiber ausgerechnet zu haben schienen, bis uns der Wald dann doch an einem Tempel ausspie, Ganesh sei Dank, an dem so etwas wie ein Weg entlang führte.

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